Übernahme eines Hauses aus einem 3D Fremdformat

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Eine importierte Datei aus einem 3D Fremdformat wird in cadvilla nach dem Import in das programminterne 3D Objekte Format (*.cyg) konvertiert und kann danach so verwendet werden, wie jedes andere cadvilla 3D OBJEKT auch (z. B. ein 3D Auto).

3D Objekte können in cadvilla aus mehreren 3D-Fremdformaten übernommen werden. Da zählen beispielsweise die Formate 3D DXF, 3D DWG, Collada (*.dae), Sketchup (*.skp), Wavefront (*.obj), 3DS und einige Fremdformate mehr.

Eigenschaften von 3D Objekten in cadvilla

3D Objekte aus cadvilla kann man beliebig im Grundriss positionieren und gegebenenfalls daran globale Änderungen durchführen. Zu den globalen Änderungen gehören das Skalieren, das Verzerren und das Texturieren. Ein cadvilla 3D-Objekt (*.cyg) ist im Gegensatz zu einem cadvilla Projekt (*.cvp) ein statisches Objekt, das nachträglich in den Details nicht verändert werden kann – ein statisches 3D Modell kann nur als Ganzes skaliert oder verzerrt werden. Darin enthaltene zusammengehörige Flächen können einzeln texturiert werden.

Gewünschte Änderungen, wie z.B.

  • das Verschieben oder Ändern der Größe von darin enthaltenen Fenstern und Türen,
  • das Ändern von verwendeten Fenster- oder Türtypen,
  • Änderungen am Dach,
  • Änderungen an den Geschosshöhen,
  • und so weiter

sind bei 3D Objekten nicht möglich.

Im Gegensatz dazu ist das bei cadvilla Projekten aber sehr wohl möglich.

Daher gilt: Die oben genannten Eigenschaften von 3D Objekten gelten NICHT für cadvilla Projekte!

Warum sind importierte 3D Modelle eines Hauses nicht sinnvoll verwendbar?

Der Grund liegt darin, dass in der Definition der unterstützten 3D-Fremdformate (siehe oben) die Zusammenhänge der darin enthaltenen Elemente fehlen.

Beispiel: Ein Fenster generiert in cadvilla in einer Wand automatisch bei der Positionierung ein dazu passendes Loch. Die Zusammenhänge zwischen Wand und Fenster sind in cadvilla entsprechend definiert. Anders ist das bei den unterstützten Fremdformaten. In diesen ist nicht definiert, was beispielsweise eine Wand oder ein Fenster ist. Auch fehlen in den unterstützten 3D Fremdformaten beispielsweise die Abhängigkeiten zwischen Wand und Fenster in der Definition des Formats. Somit können diese Eigenschaften beim Import auch nicht nach cadvilla übergeben werden.
Wenn man beispielsweise bei einem importierten 3D DXF Modell ein Fenster verschieben könnte, wäre es immer noch so, dass an der ursprünglichen Fensterposition dann in der Wand ein Loch übrig bleiben würde. Und an der neuen Position des Fensters würde kein Loch für das Fenster entstehen. Man müsste dann den Wanddurchbruch an der neuen Position des Fensters manuell definieren und den Wanddurchbruch an der alten Fensterposition manuell löschen.

Dasselbe gilt beispielsweise auch für ein Dach. Ein Dach besteht vereinfacht aus einer Dachhaut, einer Dicke und einem Dachstuhl mit Anbauteilen. Die Zusammengehörigkeit dieser Elemente wird aber in den zur Übernahme möglichen 3D Fremdformaten generell nicht mit übergeben. Somit müsste man bei einer möglichen Änderung des Daches alle damit verbundenen Elemente MANUELL nachführen.

Wie funktioniert in cadvilla eine Änderung am Projekt:

In cadvilla ist es so, dass beispielsweise ein Dach einen Dachstuhl, Dachrinnen, u.v.m. integriert hat. Sobald die Einstellungen für ein Dach im Dachdialog abgeschlossen sind, wird unter anderem der Dachstuhl dazu automatisch berechnet, angrenzende Wände entsprechend mit dem Dach verschnitten und das gesamte Dach in das 3D Modell von cadvilla eingefügt. Wenn man später mal eine Änderung am Dach vornehmen will, geht das mit wenigen Klicks im Dachdialog von cadvilla. Man bringt dort die gewünschten Änderungen an und alle davon abhängige Elemente (Dachstuhl, Kehlbleche, Dachrinnen, Wände …) werden danach erneut automatisch angepasst. Ähnlich ist das bei der Eingabe von Fenstern, Türen, Treppen, Geschossen und vielen weiteren Elementen. Das sind unter anderem Leistungsmerkmale von einem modernen, auf Architektur spezialisierten CAD Programm.

Was wir damit sagen möchten:

Der Import eines Hauses über eines der unterstützten 3D-Formate ist nur dann sinnvoll, wenn dieses beispielsweise für eine Gesamtvisualisierung benötigt wird, und dabei wie ein 3D-Möbelstück, ein 3D-Auto oder eine 3D-Pflanze zur Anwendung kommt. Nachträgliche Änderungen am importierten 3D-Haus sind nicht möglich, da beim 3D Import aus oben genannten Gründen nur ein statisches 3D Objekt generiert werden kann.

Sollte das zu übernehmende Haus zur weiteren Bearbeitung und Auswertung benötigt werden, ist ein Import über eines der oben angeführten 3D Formate nicht sinnvoll. Der Hauptgrund liegt darin, dass in der Definition der oben angeführten 3D Fremdformate keine Zusammenhänge zwischen den darin enthaltenen 3D Elementen mit enthalten sind. Daher können auch wichtige Zusammenhänge nicht in das Zielformat mit übergeben werden. Die Zusammenhänge der in einem 3D Objekt enthaltenen 3D Elemente sind aber wichtig, um ein importiertes Haus sinnvoll weiter bearbeiten zu können.

Wenn Sie erwarten, dass das 3D Modell Ihres Hauses weiter bearbeitet werden kann (um daraus final z. B. Baupläne mit Draufsichten, Seitenansichten, Schnitte, Materiallisten und Flächenberechnungen zu generieren), ist ein Import eines Hauses über eines der oben angeführten 3D Formate der falsche Weg.

Der richtige Weg ist, das Haus mit den Funktionen von cadvilla einzugeben. Dabei werden die Wände mit den Wandfunktionen, die Fenster mit den Fensterfunktionen, das Dach mit den Dachfunktionen, usw. erfasst. Nur so ist gewährleistet, dass das Programm die Zusammenhänge der einzelnen Elemente kennt und weiß, was z. B. ein Fenster oder ein Dach ist. Mit dieser Information können dann auch schnell Änderungen und Ergänzungen am 3D Modell durchgeführt werden.